Die magische Silvesternacht

Der spanische Philosoph Miguel de Unamuno y Jugo hat einmal gesagt: „In jedem Ende liegt auch ein neuer Anfang!“ Vermutlich ist auch dieser Gedanke Auslöser dafür, dass viele Leute der Silvesternacht und dem Neujahrstag eine solche Bedeutung zumessen. Eine geradezu magische Nacht. Es wird mit dem alten Jahr abgerechnet, die schlechten Dinge (und bösen Geister) sollen im alten Jahr bleiben, während Glück und Wohlstand für das neue Jahr heraufbeschworen werden sollen. Kein Wunder also, dass sich hier allerhand Hocus Pocus eingebürgert hat.

Gut gerutscht ist halb gewonnen

Beginnen wir also, streng chronologisch, mit der Zeit zwischen Weihnachten und Silvester. So gehört es zum guten Ton allen Freunden, Bekannten und Verwandten (oft auch schon in Verbindung mit den Weihnachtsgrüßen, sofern man sich vor Jahreswechsel nicht mehr sehen sollte) einen guten Rutsch ins neue Jahr zu wünschen. Nun findet Silvester ja (auf der Nordhalbkugel zumindest) im Winter statt, da kann es schon mal Glatteis geben; da ist ja bekanntlich gut Rutschen. Doch auch nicht schlimm, wenn der Frost ausbleibt. Denn mit Rutschen hat der Gruß nichts zu tun, der aus dem Jiddischen kommt und eigentlich „Gut Rosch“ lautet, was soviel wie guten Anfang bedeutet. Also ganz ähnlich wie „Prosit Neujahr“, was den lateinischen Wunsch, das es gelingen oder nützen möge beinhaltet.

Ruhetag in der Waschküche

An Silvester nehmen viele Urlaub oder sind noch immer in der Weihnachtspause. Doch nicht nur beruflich, sondern auch im Haushalt tut man gut daran, es ruhig angehen zu lassen: Altem Aberglaube zu folge bringt es Unglück am letzten Tag des Jahres die Wäsche zu waschen. Denn zwischen den Jahren und ganz besonders in der Silvesternacht, die ja bekanntlich die Nacht der Geister ist, herrscht die Zeit der wilden Jagd, die sogenannten Rauhnächte, in der eine Heerschar von gequälten Seelen angeführt von Wotan wild durch die Lüfte braust.

Auch wenn die Geister nicht per se dem Menschen übel gesonnen sind, so ist es dem Glücke sicher nicht zuträglich, wenn sich diese in der zum Trocknen aufgehängten Wäsche verfängt. Das kann dann so unschöne Konsequenzen haben, dass die Geister und Dämonen auf Rache schwören oder gar das Anstoß erregende Wäschestück fortzutragen, um es dem Besitzer dann eines schrecklichen Tages als Leichentuch wieder zu präsentieren. Daher müssen die Laken eben bis ins neue Jahr schmutzig bleiben.

Odin & die wilde Jagd
Odin & die wilde Jagd

Wer aber dennoch nicht untätig sein will, der bringe vor Mitternacht noch schnell den Müll raus, kehre die Asche aus dem Kamin zusammen und ziehe sich ein neues Hemd an. Alles gute Maßnahmen, damit man keine Altlasten aus dem vergangenen Jahr mitnimmt und einen frischen Start wagen kann.

Überhaupt sind die Rauhnächte eine recht mysteriöse Zeit: z.B. gibt es keine geeignetere Zeit diverse Orakel zu befragen und einen Blick in die Zukunft zu erhaschen. Vermutlich pflegen wir daher noch heute den Brauch der Molybdomantie, des Bleigießens, welches aber bekanntermaßen nicht besonders zuverlässig ist, da nur selten die versammelte Feiergemeinde sich auf eine verbindliche Interpretation der Gussfiguren einigen kann. Benutzt man noch richtiges Blei zum gießen, kann man zumindest festhalten, dass dies der zukünftigen Gesundheit nicht wirklich zuträglich ist.

Tschechisches Apfelorakel
Tschechisches Apfelorakel

Besser halten es da die Tschechen, welche die Zukunft lieber aus Äpfeln (gesund und reich an Vitaminen) herauslesen: Der Apfel wird entlang seines Äquators halbiert und die Anordnung der Apfelkerne begutachtet: Sehen wir ein Kreuz ist dies ein böses Omen, sehen wir einen Stern ist das Glück uns im neuen Jahr hold. Verspeist man den Apfel auch noch, ist zumindest nach moderner Lesart eine gute Grundlage für die Gesundheit gelegt, denn Äpfel beinhalten ja bekanntlich viel Vitamine.

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Zu Äpfeln passen ja gut Zwiebeln. Begibt man sich nur etwas weiter nach Nord-Westen ins Erzgebirge, so kann man den Zwiebelkalender befragen. Hier wird eine Zwiebel in zwölf Schalen zerlegt, welche sodann mit den Monatsnamen beschriftet und mit Salz bestreut werden. Man lässt die so präparierten Zwiebeln nun, je nachdem, entweder eine Stunde oder gar über nacht liegen. Anschließend kann man an der Menge der angesammelten Feuchtigkeit ablesen, wie regenreich der jeweilige Monat im nächsten Jahr werden wird.

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Tiere haben schon immer bei der Zukunftsvorhersage eine Rolle gespielt. Doch man muss nicht unbedingt eine Ziege dafür schlachten: In manchen Silvesternächten können die Tiere im Stall nämlich die menschliche Sprache sprechen und erzählen von der Zukunft. Ob diese jedoch besonders glücklich für den Zuhörer wird, ist fraglich, denn droht ihm der baldige Tod, wenn er die Tiere belauscht hat.

Vom Silvesterschmaus

Über die Auswahl eines trefflichen Weihnachtsfestessens habe ich ja anderweitig bereits berichtet. Doch auch zu Silvester gibt es einiges Wissenswerte zu beachten:

Einerseits ist von Fischgerichten eher abzuraten, da diese Gräten enthalten. Zurück geht dieser Aberglaube auf Papst Silvester (✝︎ 31.12.335), dem wir auch den Namen des letzten Tages eines Jahres zu verdanken haben. Dieser frühe Papst muss wohl eine ganz besondere Aura an sich gehabt haben, denn in seiner Gegenwart ist wohl so mancher Ungläubige an einer Fischgräte erstickt.

Papst Silvester I. und Kaiser Konstantin
Papst Silvester I. und Kaiser Konstantin

Anderseits aber, empfiehlt der Brauchtumsexperte den Verzehr eines Silvesterkarpfens, dessen schillernde, runde Schuppen an glänzende Münzen erinnern sollen und damit als Vorbote für zukünftigen Reichtum dienen sollen. Man bewahre deshalb vorsorglich immer eine Schuppe des Silvesterkarpfens in seinem Geldbeutel auf. Wer aber auf Nummer Sicher gehen will, der kann sich auch stattdessen eine schmackhafte Linsensuppe zubereiten, da die Linsen auch den selben Symbolismus bedienen.

Ebenfalls ist es nicht ratsam, Hühnchen oder anderes Geflügel zu verspeisen. Sagen zumindest die Portugiesen. Das Glück soll schließlich nicht gleichsam eines Vogels davon fliegen.

Schweinefleisch soll gut passen und ein Marzipanschwein ist im deutschsprachigen Raum ein beliebter Gast auf jeder Silvesterparty. Eben das beliebte Glücksschwein, ein Zeichen für Wohlstand und Reichtum, denn der Schinken eines Schweins muss diesem erstmal abgefüttert werden. Und nicht zuletzt brachte das goldene Borstenvieh Gullinborsti vor dem Wagen des nordischen Gottes Freyr Licht in das dunkel der Nacht.

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Berliner Pfannkuchen, Silvesterkrapfen, niederländische Oliebollen und ähnliches Schmalzgebäck ist immer eine gute Wahl. Zum Einen weil es gut schmeckt, aber zum anderen, weil obergenannte Geister auch gerne daran naschen, um sich für ihre wilde Jagd zu stärken. Merke: Nur ein wohl genährter Geist ist ein gnädiger Geist. Auch wenn die Dämonen keinen Appetit auf Krapfen haben, kann man das Gebäck noch einem anderen, aus dem britischen Einflussbereich stammenden Gebrauch zuführen. Man wirft einen Kuchen an die Tür des Nachbarn, damit dieser im kommenden Jahr kein Hunger leiden möge.

Natürlich wird um Mitternacht mit auf das neue Jahr angestoßen. In Russland, wo man nicht nur das neue Jahr begrüßt, sondern auch Väterlichen Frost rasch auf einen Sprung vorbei kommt, um noch die Weihnachtsgeschenke vorbei zu bringen, wird der Sekt noch zusätzlich verfeinert: Man schreibt die Wünsche für das neue Jahr auf einen Zettel, der sodann verbrannt wird, um die resultierende Asche mit dem Sekt zu vermischen, welches dann bis Mitternacht ausgetrunken werden muss.

Der abergläubische Spanier verzichtet auf die Asche, nimmt zusätzlich aber ein Paar Weintrauben zu sich. Genau 12 Stück, zu jedem Glockenschlag eine. Doch aufgepasst: Wer nicht schnell genug ist, sich verschluckt oder gar verzählt, dem droht Unglück. Daher gibt es die Trauben schon verzehrfertig in der passenden Anzahl fertig abgepackt zu kaufen. Wem es jedoch gelingt, der darf sich für das neue Jahr etwas wünschen.

Eine Chance für die Liebe

Wer zum Jahreswechsel kräftig feiert kann sich auch entsprechend in Schale werfen. Wir erinnern uns: ein neues Hemd tragen ! Darüber hinaus empfiehlt es sich unter Ballkleid oder Frack einen roten Schlüpfer anzuziehen. Schon die alten Römer wussten: Rote Unterwäsche bringt Glück. Dem zur Folge ist es nicht überraschend, dass die Italiener bis heute daran festhalten. Aber auch in anderen (romanisch sprachigen) Ländern glaubt man an den Effekt. Die Brasilianer, z.B. glauben, dass sich dem Träger von roter Unterwäsche im neuen Jahr die große Liebe offenbaren wird.

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Doch Vorsicht: Wie bei allem Hokus Pokus gibt es auch hier einige Regeln zu beachten: Die rote Unterwäsche muss geschenkt UND neu sein ! UND darf nur einmal getragen werden, damit die Magie funktioniert.

Vielleicht gibt es die rote Unterwäsche auch mit warmem Innenfutter, denn in den Rauhnächten bietet sich unverheirateten Frauen die Chance um Mitternacht eine Wegkreuzung oder einen ähnlich magischen Ort aufzusuchen. Dort soll dann ein Phantombild ihres zukünftigen Ehegatten erscheinen, welches geschwind und schweigend vorüber schreitet. Getreu der Sage von Orpheus in der Unterwelt ist es jedoch nicht gestattet das Phantom anzusprechen oder sich umzuwenden und hinterher zu blicken, weil dies fatale Folgen nach sich ziehen könnte. (Überliefert aus Wales & Schottland)

Schluss mit Stille Nacht…

Von den Geistern in der Silvesternacht haben wir ja schon gehört. Nachdem man dafür gesorgt hatte, dass etwaige Fluchtwege nicht durch Wäsche zugehängt sind, konnte man sich nun eher aktiv darum kümmern die üblen Geister und Dämonen zu vertreiben. Heute machen wir dies gerne mit Feuerwerk und Böllern. Die Niederländer treiben den Spass noch eine Stufe weiter, indem sie teilweise nicht nur käufliches Feuerwerk abbrennen, sondern ein Carbid-Schießen zu veranstalten.

Hier zu wird Calciumcarbid, welches normalerweise als Brennstoff für Carbidlaternen oder als Maulwurfsbekämpfungsmittel verwendet wird, mit einer geringen Menge Wasser in eine leere Milchkanne eingebracht. Diese wird dann mit einem Ball oder einem Deckel verschlossen. Carbid setzt in Verbindung mit Wasser das hochbrennbare Gas Acetylen frei, welches dann durch ein kleines Zündloch in der Kanne entzündet wird. Das dies ein recht gefährliches Unterfangen ist, kann man sich leicht vorstellen: Entsteht zu wenig Acetylen oder zündet man zu früh gibt es eine Stichflamme. Nimmt man zuviel Carbid, kann die Kanne wie eine Bombe explodieren. Ferner kann man auch mit dem Deckel versehentlich Leute in der Schussbahn abschiessen. Oder der Rückstoss schleudert die Kanne gegen den Schützen. Kein Wunder also, dass die Niederlande diesen Brauch mittlerweile streng reglementieren.

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Auch im 19. Jahrhundert wurden die offenbar recht geräuschempfindlichen Geister mit Lärm vertrieben, jedoch indem man alle Kirchenglocken läuten ließ. Das alte Jahr ausläuten und das neue Jahr einläuten. Das soll es auch heute noch geben, jedoch hört man dies vor lauter Feuerwerk kaum. Da bietet das Jahr 2020 ja eine ganz besondere Chance die Glocken entsprechend in Szene zu setzen: Feuerwerk ist vielerorts verboten, Versammeln in großer Zahl sollte man sich auch nicht… Also alles ideal für ein Glockengeläut, das sowohl effektvoll ist, als auch aufgrund seiner akustischen Natur auch ohne direkte Sichtlinie von daheim genossen werden kann. So z.B. in Münster, Ettlingen, und noch einigen anderen Orten in Deutschland, wo dieses Jahr um Mitternacht alle Glocken für 20 Minuten läuten sollen.

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Im Allgäu greift man auch, wen wundert’s, gerne zur etwas kleineren Kuhglocke. Auch eine nette Aktion, wenn auch nicht ganz unproblematisch: Da in Bayern zur Zeit ab 21 Uhr Ausgangssperren in Kraft sind, kann man wohl nur auf dem eigenen Grundstück läuten. Ebenso verbietet es sich auch das Läuten nach Ablauf der Sperre, da Kuhgeläut auch zu Neujahr um 5 Uhr morgens als nächtliche Ruhestörung zu werten ist.

Im Norddeutschen zieht man stattdessen mit dem Rummelpott um die Häuser. Mit diesem auch Brummtopf genannten „Instrument“ zieht man dort seit alters her durch die Nachbarschaft, singt launige Lieder und erbittet sich eine milde Gabe in Form von Back- und Naschwerk für die Kleinen und einen Schnaps für die Großen. Ein Prozedere, welches dem Martinssingen im Rheinland recht ähnlich ist. Der polternde Rummelpott dient dabei nicht nur der rythmischen Untermalung des Gesangs, sondern soll auch die bösen Geister der Rauhnächte vertreiben,

Prosit Neujahr

Der Neujahrstag dann hat auch seine besondere Bedeutung. Von christlich-jüdischem Standpunkt, ist der Oktavtag von Weihnachten (8 Tage nach Heiligabend, der 1. Januar) der Beschneidungstag Jesu Christi. Den meisten Gläubigen kann dies aber relativ egal sein, da dieses Fest mittlerweile aus den Statuten der Kirche gestrichen wurde. Mag vielleicht auch damit zusammenhängen, dass die über Jahrhunderte als Reliquie verehrte heilige Vorhaut in den Wirren der Historie verschwunden ist. Allerdings sei auch angemerkt, dass Jesus wohl mehrere Vorhäute gehabt haben muss, gemessen daran, wieviele entsprechende Reliquien es gegeben hat.

Komm rein, bring Glück herein

Aber kommen wir nochmal auf das bereits oben beschworene Liebesglück zurück. Auch wenn man im viktorianischen England recht abergläubisch war, so ging man in Sachen Liebe im neuen Jahr doch recht pragmatisch vor. Getreu der Maxime mit Vergangenem abzuschliessen und einen neuen Start zu wagen, öffneten wohlhabende Haushalte ihre Türen für Bekannten und sozialen Kontakte, um offene gesellschaftliche Verpflichtungen gerade zu rücken. Besucher zum neuen Jahr waren willkommen und bekamen mindestens einen Drink, wenn nicht auch einen Snack offeriert. Gerade Junggesellen in heiratsfähigem Alter bot dies die Gelegenheit den unvermählten Töchtern des Hauses ihre Aufwartung zu machen und sich für eine Beziehungsanbahnung zu empfehlen. Manche Anwärter besuchten so über 30 Häuser; der Vergleich mit dem heutigen Speed Dating ist also gar nicht mal so abwegig.

Eine besondere Bedeutung kam dem ersten Besucher, dessen Fuss im neuen Jahr die Schwelle des Hauses überschritt, zu. Bei diesem „First Footing“ wurde traditioneller Weise Brot, Salz, Kohle, Whisky oder grüne Pflanzen (oder ähnliche Symbole für Wohlstand) als Geschenk dargebracht werden. An den ideale First-Footer wurden auch entsprechende idealtypische Anforderungen gestellt: Als besonders glücklich galt der Besuch eines dunklen, großen und wohlgestalten Mannes. Der nordische blonde oder rothaarige Typ war eher ein unglückliches Omen. Revanchistische Gedanken an historische Wikinger Invasoren auf den britischen Inseln ? Wir wissen es nicht. In Schweden ist es jedenfalls genau umgekehrt.

Der Pfarrer oder der Onkel Doktor waren ferner auch schlechte First Footer, da diese mit Krankheit und Beerdigung in Verbindung gebracht wurden.

Frohes neues Jahr

Hoffen wir also, dass die verehrte Leserschaft gut ins neue Jahr gekommen ist und im neuen Jahr keinen Katzenjammer auskurieren muss.

In diesem Sinne: Frohes neues Jahr 2021 !

Ein feuchtfröhliches Dinner

oder 28 Gläser Rum hauen der stärksten Butler um

„Also die alkoholische Gärung – oder vielmehr die Gärung des Alkohols – sie erzeugt Alkohol – das heißt also, der Alkohol erzeugt Gärung – sogenannte alkoholische Gärung“
— Johannes Pfeiffer (mit drei F) in „Die Feuerzangenbowle“

Mal wieder ist ein Jahr dem Ende zu und damit wird auf die Erfolge des alten Jahres angestoßen beziehungsweise die Glückwünsche für das neue Jahr mit einem ausgebrachten Toast bekräftigt.

Freddie Frinton und May Warden in "Dinner for One" © NDR Foto: Annemarie Aldag
Dinner for One – Butler James & Miss Sopie
(Quelle: ndr.de)

Wie schon der treue Butler James in Dinner for One mit Sherry, Weißwein, Champagner und Portwein oder der Geheime Zauberrat Beelzebub Irrwitzes mit dem satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch (im gleichnamigen Buch von Michael Ende) zeigen, genügt es nicht die Silvesternacht mit stillem Wasser zu begießen, sondern der illustre Anlass verlangt nach einem angemessenen stärkeren Getränke – einem edlen Tropfen, einem spirituellen – oder richtiger: einem geistigen Getränk – kurzum Alkohol.

Der betrunkene Butler

Bleiben wir also mal beim Butler James. Anlässlich des 90. Geburtstags seiner Dienstherrin Miss Sopie wird – same procedure as every year– ein Geburtstagsdinner bestehend aus Mulligatawny-Suppe (eine Art Currysuppe), Schellfisch aus der Nordsee, Brathühnchen und Obst zum Nachtisch gereicht nebst adäquater Getränke. Da die gute Dame aber wie gesagt 90 wird (und das bereits seit etlichen Jahren, offenbar schummeln Frauen bei der 90 ebenso wie bei der 30) hat sie ihre vier besten Freunde bereits überlebt. Da die Dame aber offenbar ein Gewohnheitstier ist, findet das Dinner wie gewohnt statt. Leidtragender ist nun der Butler, der nun an Stelle der Verblichenen der Jubilarin zuprosten muss. Und da kommt einiges zusammen – wir zählen mit: jeweils vier Gläser Sherry, Weißwein, Champagner und Portwein plus den Inhalt einer Blumenvase. Perfider Weise wird dem treuen James aber nur der flüssige Teil des Festessens zuteil. Sprich: Sofern er nicht schon vorher in der Küche etwas gegessen hat, kippt er sich den ganzen Alkohol mehr oder minder auf nüchternen Magen hinter die Binde, was auch sichtbar einen verheerenden Effekt auf ihn hat. Als naturwissenschaftlich interessierte Menschen fragen wir uns nun: Welchen Alkoholspiegel hat James nun im Blut ?

Auf dem Weg vom Glas in die Birne

Die Auswirkungen eines Drinks auf den Alkoholspiegel sind schwierig abzuschätzen, da hier eine ganze Reihe stark vom Individuum abhängige Faktoren eine Rolle spielen. Erst einmal müssen Geschwindigkeit und Effizienz der Alkoholaufnahme berücksichtigt werden. Obwohl Alkohol über die Mundschleimhaut aufgenommen direkt ins Blut geht, wird dort nur 2% der aufgenommenen Alkoholmenge resorbiert. Der Hauptteil wird im Magen, aber ganz besonders der Dünndarm für die Aufnahme verantwortlich. Da die Resorption im Magen aber relativ langsam von statten geht, spielt der Mageninhalt eine entscheidende Rolle. Ist man nüchtern, geht es sehr schnell. Flüssigkeiten passieren den Magen sehr zügig (< 1 Stunde). Der Alkohol kommt also Rasch in den Dünndarm und kann seine Wirkung entfalten (Grafik 1). Ist der Magen wohl gefüllt und wurde eine entsprechende „Grundlage“ mit fetthaltigen Speisen geschaffen, verweilt der Alkohol tendenziell länger im Magen (sehr fette Speisen verweilen bis zu 7 Stunden im Magen) und die Aufnahme erstreckt sich über eine längere Periode. Dies sorgt zwar nicht dafür, dass weniger Alkohol aufgenommen wird, da aber parallel zur Aufnahme immer schon etwas Alkohol abgebaut wird, ist der Spitzenwert der Blutalkoholkonzentration geringer. Sprich: Man wird weniger stark besoffen (Grafik 2).

Szenario 3 im Schaubild würde dem Szenario entsprechen, dass der Alkoholgenuss sich über einen sehr langen Zeitraum erstreckt. Wenn der Suff nachlässt, legt der Trinker nach um seinen Pegel im Mittel konstant zu halten.

Natürlich spielen Körpergröße und Gewicht eine große Rolle. Vereinfacht ausgedrückt: Je größer der Proband, desto mehr Platz hat der Alkohol um sich auszubreiten, desto geringer die Konzentration (Masse pro Volumen).

Alkohol löst sich ferner prima in Wasser, in Fett eher schlecht. Daher wirkt sich ein hoher Wassergehalt im Körper auf den Alkoholspiegel aus, sprich wir müssen auch Alter und Geschlecht berücksichtigen.

Ein feuchtfröhlicher Abend –

Doch zurück zu unserer Silvesterparty. Fangen wir zunächst mit ein paar Grundannahmen an: Wir können ziemlich sicher sagen, dass James männlichen Geschlechts ist und offenbar nicht mehr der Jüngste. Gehen wir einmal von einem Alter von 75 Jahren aus. Fit genug, um den Erfordernissen seines Berufs noch gerecht zu werden, aber in Vorgerücktem Alter. Einer kurzen Google-Suche zufolge war der Schauspieler Freddy Frinton etwa 1,91 m groß. Das Gewicht müssen wir raten. Gertenschlank ist er nicht gerade, aber auch nicht pummelig. Gehen wir also in etwa von Normalgewicht aus: etwa 91 kg.

Kommen wir zu den Getränken. Diese werden in Zinnbechern in Größe eines durchschnittlichen Wasserglases von etwa 0,3 L serviert. Da wir aber nicht genau sehen können, wieviel jeweils eingeschenkt wird, gehen wir von einer typischen Portionsgröße aus, wie sie z.B. in der Karl May Bar im Taschenberg Palais in Dresden ausgeschenkt wird.

Anzahl Menge Alkoholgehalt Vol% Volumen EtOH [L] Masse EtOH [g]
Sherry 4 50 20 40 32
Wein 4 200 12 96 76,8
Champagner 4 100 12 48 38,4
Portwein 4 50 19,5 39 31,2
Gesamt 223 178,4

Butler James verabreicht sich also in unter einer halben Stunde eine Portion von 178,4 g Alkohol. Um nun mit diesen Daten den Alkoholspiegel im Blut zu berechnen bedienen wir uns der sogenannten Widmark-Formel in ihrer Modifikation nach Watson.

Setzen wir dort unsere geschätzten Daten ein, erhalten wir als Worst Case (gesamter Alkohol wird aufgenommen) einen Alkoholpegel von 2.97 ‰. Doch halt !

Unsere Abschätzung dadurch erschwert, dass gar nicht der gesamte Alkohol aufgenommen wird, sondern eine bestimmte Menge als Resorptionsdefizit gar nicht ins Blut und damit ans Ziel gelangt. Dieser „Schwund“ ist unter Anderem auch von der stärke der konsumierten Alkoholika abhängig. Hartes Gesöff wie Schnaps (40 Vol%) erleidet einen nur geringen Verlust von 10 %, während ein man bei Bier teilweise bis zu 30 % als Resorptionsdefizit verloren werden kann. Berücksichtigen wir also zusätzlich ein mittleres Resorptionsdefizit von 15 % sind es immer noch 2.52 ‰.

Mit einem Alkoholspiegel von 2.5 – 3.0 ‰ bewegen wir uns schon im Bereich der schweren Trunkenheit. Gleichgewichtsstörung und Sprechstörungen sind typische Symptome und sind auch bei James gegen Ende des Essens bereits zu beobachten. In der Tat kann er sich noch glücklich schätzen, dass er nicht bereits kotzend in der Ecke liegt. Die Symptome hauen also in etwa hin. Da der Sketch allerdings nur 18 Minuten dauert, von denen wir noch die mündliche Einführung des Moderators abziehen müssen, ist es allerdings zweifelhaft, dass der Alkohol bereits zur Gänze aufgenommen wurde. Nach meiner Recherche wäre etwas im Bereich von 45 min bis 1:00 h realistischer bis der Maximalalkoholspiegel erreicht ist (Grafik 1). Selbst beim sogenannten Sturztrunk, bei dem in extrem kurzer Zeit große Mengen Alkohol getrunken werden und der zu einem verstärkten Anfluten der Alkoholwirkung führt, ist dies vermutlich extrem sportlich. Aber gestehen wir dem Bühnenautor etwas künstlerische Freiheit zu. Ob der Butler aber noch das mit einem Augenzwinkern angedeutete Schäferstündchen vollziehen kann, bleibt fraglich.

Mann + Alkohol + Frau = ???
Quelle: Alkoholvorlesung, Rechtsmedizin Uni Essen

Bier = Flüssignahrung ?

Und wenn wir gerade schon einmal dabei sind, hier noch gleich eine weitere Rechenübung zum Thema Alkohol: Ein beliebtes Sprichwort sagt: Drei Bier sind auch ein Schnitzel. In Sachen Alkohol können wir mit Gewissheit sagen: Drei Bier enthalten mehr Alkohol als ein Schnitzel. Aber wie sieht es mit Kalorien aus ? Im Netz finden wir das die Portionsgröße für ein Wiener Schnitzel im Mittel etwa 150 g beträgt.

Sind wir großzügiger und nehmen ein Wiener Schnitzel aus dem berühmt-berüchtigten Restaurant Waldgeist in Hofheim/Taunus in der Größe 1/4 Schwein sind es 250 g. Bei einem mittleren Kaloriengehalt von 242 kcal je 100 g sind dies 363 kcal für das normale und 605 kcal für das große Schnitzel. Hängt natürlich auch etwas davon ab, wie gut man das Schnitzel abtropfen lässt, wenn es in gutem Butterschmalz gebrutzelt wurde. Beim Bier haben wir es relativ einfach, da die notwendigen Werte für alle handelsüblichen Marken bestens katalogisiert sind. Legen wir also (typisch Dresden) ein großes (0.5 L) Feldschlösschen Pilsener als Referenz unserer Berechnung zu Grunde: 40 kcal je 100 mL entsprechen 200 kcal je großem Bier. Davon 3 Stück, ergeben nach Adam Riese 600 kcal. Ergo: Ja, das Sprichwort trifft hinreichend genau zu. Korrekt: 3 Bier sind auch ein großes Schnitzel.

Übrigens, in der Variante „Sieben Bier sind auch ein Schnitzel“ kommen wir auf 1400 kcal für das Bier, was 578 g Schnitzel entspräche.

In der Tat ist Bier nicht das schlimmste, was man in Punkto Kalorien trinken kann: 100 mL Vollmilch (3.5 % Fettanteil) haben z.B. 64 kcal und damit mehr als das doppelte der gleichen Menge Bier. Hochprozentiger Alkohol hat natürlich auch mehr Kalorien als Bier. So enthalten die Getränke, die Butler James konsumiert 1492 kcal (213,1 g Alkohol x 7 kcal/g = 1492 kcal). In reinem Alkohol wohlgemerkt, da natürlich noch Zucker in den Getränken enthalten ist, natürlich effektiv mehr. Die Kalorienzufuhr an Alkohol entspricht also etwa einem McDonalds Menü aus Big Mac, großer Pommes + Cola und einem McSundae zum Nachtisch.

Achten Sie also auf Ihre schlanke Linie und ihre grauen Zellen und lassen Sie es im neuen Jahr langsamer angehen als Butler James ! Die Lömitonne wünscht allen Lesern ein frohes & gesundes neues Jahr !

Ach und sollte es Ihnen wie Butler James ergangen sein… Hier noch ein paar Tips gegen den Kater.

Bang Boom Bang – Feuerwerk !

Physik ist das was nie gelingt, Chemie ist das was kracht und stinkt. Jeder kennt dieses flotte Sprüchlein. Und das diese Aussage, zumindest der Teil, der sich auf die Chemie bezieht, wahr ist, kriegt man zu Sylvester regelmäßig vor Augen geführt. Feuerwerk ist eine chemische Errungenschaft, die für viele mit Silvester untrennbar verbunden ist und die nicht nur knallt und leuchtet, sondern auch für dicke Luft sorgt (sprich: auch stinkt).

2013 Fireworks on Eiffel Tower 49

Ein schwarzes Pulver für bunte Farben

Zentraler Bestandteil jedes Feuerwerks, ob Böller oder Rakete, ist Sprengstoff. Sofern man einen handelsüblichen, regelkonformen Feuerwerkskörper kauft, handelt es sich dabei um Schwarzpulver, den Urvater aller Sprengstoffe.

Berthold Schwartz, Inventeur de l'Artillerie (André Thevet, 1584)

Berthold Schwartz, Inventeur de l’Artillerie (André Thevet, 1584)

Einer Legende nach wurden Pulver und Kanone durch Zufall durch einen Franziskaner Mönch mit Namen Berthold Schwarz erfunden, als dieser bei seinen alchemistischen Experimenten in einem Mörser Salpeter, Schwefel und Holzkohle verrieb und diesen dann auf den Ofen stellte, um kurz den Raum zu verlassen. Die kurz darauf stattfindende Explosion beförderte den verwendeten Stößel an die Decke des Raums, wo sich dieser in einen Deckenbalken bohrte und selbst nach Anrufung der hl. Barbara von den herbei geeilten Mönchen dort nicht mehr herausgezogen werden konnte. In Gedenken an diese Entdeckung trägt das Pulver nun den Namen des Erfinders, kurzläufige Geschütze den Namen „Mörser“ und die heilige Barbara wurde zur Schutzheiligen der Artilleristen.

Tatsächlich haben aber wohl die Chinesen das Pulver erfunden. Und das bereits um
25 – 250 n. Chr. Besonders der Mönch Li Tian soll sich zur Zeit der Tang-Dynastie besonders um das Feuerwerk verdient gemacht haben, da er den Bahzou, den Urvater des heutigen Chinaböllers erfand: Schießpulver gefüllt in ein Bambus-Rohr. Der Knall dieses Böllers muß wohl ziemlich deftig gewesen sein, diente aber noch nicht dem Amüsement oder der Kriegskunst, sondern sollte böse Geister und Dämonen in die Flucht schlagen. Mit der Erfindung des Feuerpfeils um das 12. Jahrhundert, war dann auch die Grundlage für die Feuerwerksrakete gelegt.

Nach Europa gelangte das Schießpulver dann über den franziskanischen Forschungsreisenden Wilhelm von Rubruck, der die Rezeptur 1255 von seiner Reise zu den Mongolen mitbrachte. Feuerwerk zu Unterhaltungszwecken wurde dann irgendwann besonders bei Hofe populär. Das erste Feuerwerk auf deutschem Boden ist Kaiser Maximilian I. anlässlich des Reichstags 1506 in Konstanz zu verdanken. Der englische König setzte dem noch Eins oben drauf, indem er sich von Händel die Feuerwerksmusik komponieren ließ, die 1749 zur Uraufführung kam.

Ein Wort der Warnung…

Nun mag mancher denken, dass so ein bisschen Schwarzpulver ein lohnendes Projekt für den Hobbykeller ist. Kohlenstaub, Schwefel und Salpeter sind schnell beschafft und kosten wenig. Oder man greift zu anderen Mischungen aus Bau- & Gartenbaumarkt Artikeln, um etwas zusammen zu mixen was knallt. Der Erfindungsreichtum des Improfeuerwerkers sind keine Grenzen gesetzt. Tatsächlich kommt es erstaunlich häufig vor, dass man als Chemiker von Laien gefragt wird, ob man nicht etwas zusammen mischen kann, was richtig knallt… Nun, können kann der Chemiker sicher schon, doch tut er gut daran (genauso wie der potentielle Improfeuerwerker) die Finger von solchen Unterfangen zu lassen. Denn man sollte es sich zum Grundsatz machen, nach getaner Arbeit immer die selbe Anzahl an Fingern mit nachhause zu nehmen, die man ursprünglich mitgebracht hat.

Und damit keiner der frischgebackenen Chemiestudenten auf krumme Gedanken kommt, wurde uns vor unserem ersten Laborkurs mit ziemlich drastischen Bildern vor Augen geführt, was so alles schief gehen kann, wenn man unbedacht mit explosiven Mischungen arbeitet. Was auf dem Foto wie ein Pfund Zwiebelmett anmutete, war tatsächlich mal eine menschliche Hand.

Handwrist

Darum sollte man keine Pyrotechnik im Hobbykeller betreiben…

Aber es gibt immer Unbelehrbare… Die nur mal gucken wollten… Die nur ganz wenig hergestellt haben… Wie der eine Kollege, der zu „Forschungszwecken“ in seinem Kellerlabor ein wenig Acetonperoxid hergestellt hat und dem selbiges dann (leichte Reibung genügt) in den Händen explodiert ist… Resultat: Ein längerer Krankenhausaufenthalt und lebenslange Narben auf beiden Armen und nur noch 10 % Sehfähigkeit auf einem Auge…

Auch kommerzielle Böller sind mit Vorsicht zu genießen… Klar, sie explodieren gewiss nicht urplötzlich wie manche Eigenbauartikel, aber auch hier kann einiges schiefgehen, wenn man unsachgemäß und/oder unkonzentriert daran herumfuhrwerkt.

In meinen Augen lohnt sich das Risiko für die ganze Knallerei nicht. Ich hänge an meinen Fingern und sie hängen an mir. Und da sollen sie auch bleiben.

Feuerwerkswissenschaft

Das Pulver knallt, es befördert die Rakete gen Himmel… Zwei wichtige Funktionen der Feuerwerksrakete haben wir abgehakt. Fehlt noch der bunte Feuerzauber. Wenn wir an den Chemieunterricht in der Schule zurück denken, dann erinnern wir uns mit Sicherheit auch an die Flammenfärbung ! Eben jenes Phänomen, dass man beobachten kann, wenn man bestimmte Metallsalze in eine heiße Flamme (so z.B. einen Bunsenbrenner) einbringt.

Achtung ! Physikalischer Exkurs !
Allen Elementen ist gemeinsam, dass Sie bei ausreichend hohen Temperaturen Licht aussenden. Bei den uns interessierenden Metallen sind, sind dies bereits Temperaturen, die in einer Bunsenbrennerflamme oder eben beim Abbrand von Schwarzpulver auftreten, farbiges Licht abgeben. Durch die thermische Energie der Flamme (A) werden die Metallionen angeregt, d.h. Elektronen aus der Schale des Atoms werden aus ihrem Grundzustand auf ein energetisch höheres Niveau angehoben (B). Bekanntermaßen ist der natürliche Lauf der Dinge, dass Alles, dem viel Energie innewohnt, diese in der Regel möglichst schnell wieder abgeben will. Dies bedeutet, dass unser angeregtes Elektron wieder in seinen Grundzustand zurück fällt (C) und die überschüssige Energie wieder als Licht abgibt (D).

Hier mal eine kleine Auswahl der möglichen Farben:

Element Farbe
Lithium karminrot
Natrium gelb
Barium gelb-grün
Kupfer Smaragdgrün
Azurblau
Caesium violett
Strontium ziegelrot
Calcium orange

Letztendlich kommt in einen farbigen Feuerwerkseffekt eine komplexe Mixtur verschiedener Chemikalien, die ungefähr folgendem Grundschema ähnelt:

  • Brennstoff
  • Oxidationsmittel (Führt der Verbrennung mehr Sauerstoff zu, damit die Flamme heißer brennt)
  • Additiv zur Flammenfärbung (Salze, siehe oben)
  • Chlordonator (Sorgt für eine intensivere Färbung und kann bei manchen Metallen eine andere Farbnuance hervorrufen, z.B. Grün im Falle von Kupfer)
  • Bindemittel (damit der ganze Kladderadatsch auch zusammen hält)

Wo Licht ist da ist auch Schatten…

Doch so schön Feuerwerk auch ist, es hat auch seine Schattenseiten, von der mit ihm einhergehenden Explosionsgefahr mal abgesehen. Ist die Luft der Silvesternacht auch noch so klar, spätestens um Mitternacht ist Schluss damit. Denn alles was verbrennt, erzeugt auch Abgase. Die Holzkohle wird zu CO2, der Schwefel erzeugt Schwefeloxide & Sulfide… Tatsächlich ist die Chemie der Schwarzpulververbrennung recht komplex, bei der ein buntes Gemisch an festen und gasförmigen Produkten frei wird. Und auch die Metallsalze und sonstigen Zutaten lösen sich nicht in Wohlgefallen auf, sondern enden als Feinstaub in der Luft, fast 5000 Tonnen (!) davon… Das ist eine beachtliche Menge, angesichts der Tatsache, dass ein Staubpartikel im Schnitt einen Durchmesser von 10 µm hat und damit fast nichts wiegt.

Feinstaub in der Silvesternacht (Quelle: Umweltbundesamt), für volle Größe KLICKEN

 

Interessant ist die Karte des Umweltbundesamts, die die Feinstaubbelastung vom 1.1.2017, 1 Uhr abbildet und uns eine ungefähre Vorstellung vermitteln, wo die größten Feuerwerksenthusiasten sitzen. Der Rekordhalter 2017 ist Leipzig mit 1860 µg/m3 ! Aber man braucht keine Messstation, um einen Eindruck davon zu kriegen, denn es wird ziemlich „neblig“.

Schall gilt übrigens auch als schädliche Emission ! Denn was des Einen Freud ist, ist des anderen Leid: Ich spreche hier sicher im Sinne vieler Haustierbesitzer, deren Tierchen durch die exzessive Knallerei fast durchdrehen.

Diese Katze ist GEGEN Böllerei !

Vor lauter Nebel darf man aber eine weitere Gefahr nicht außer Acht lassen: den Fallout ! Merke: Es braucht keinen atomaren Beschuss, um Fallout zu erzeugen. Während verkohlte Papierreste einer Rakete oder eines Böllers ein vergleichsweise geringes Übel sind, kann es jedoch ziemlich unangenehm sein, wenn einem das hölzerne Leitwerk oder Plastikspitzen einer Rakete auf den Kopf knallen. Neben diesem ‚kalten Fallout‘ gibt es auch noch heißen in Form von Schlacke (Metalloxide), die zwar selten als fester Körper den Boden erreichen, aber dennoch vorkommen.

Bedient man sich statt der klassischen Rakete einer Feuerwerksbatterie (1 x anzünden, zig mal schießen) bleibt der kalte Fallout zwar aus, aber die leer geschossene Karkasse aus Pappe und Ziegelmehl bleibt auf der Erde stehen. Während diese zwar niemandem auf den Kopf fallen können, bleiben diese aber meist eine ganze Weile stehen bis sich jemand erbarmt den Müll mal wegzuräumen. Sprich: In der Nachbarschaft siehts aus wie auf der Müllkippe.

Reste vom Vortag... Feuerwerksmüll

Reste vom Vortag… Feuerwerksmüll

Besonderer Augenmerk gilt einer besonderen Form von Fallout: dem Blindgänger. So kommt es immer wieder mal vor, dass die Rakete zwar kurz abhebt, aber nicht wirklich durchzündet und dann immer noch betriebsbereit auf dem Boden zu liegen kommt. Nun ist es nicht gerade ungefährlich diese Blindgänger zu beseitigen und deswegen bleiben sie oft liegen. Sehr zur Freude vieler Jugendlicher, die den Neujahrstag damit verbringen die Hinterlassenschaften der Silvesternacht nach solchen Versagern abzusuchen, um diese dann irgendwelchem Unfug zuzuführen. Das natürlich mit den Fundstücken kein sicheres Hantieren möglich ist, liegt auf der Hand. Daher kann man nur an alle Feuerwerksenthusiasten appellieren, entsprechende Hinterlassenschaften sicher zu beseitigen. So empfiehlt z.B. Feuerwerk.net:

Bei stehengebliebenen Feuerwerkskörpern jeglicher Art sollte vor einer Annäherung mindestens 15-30 Minuten gewartet werden. Mörser und Batterien werden nicht untersucht (mögliche versteckte Funken/Glut, Hang Fire), sondern mit viel Wasser aufgefüllt, Fontänen, Silvester-Knallkörper usw. in Wassereimern „ertränkt“.
— Quelle: Feuerwerk.net

Dennoch will ich Feuerwerk keinem madig machen. Auch ich erfreue mich an einer virtuos durchgeführten Feuerwerksshow. Wohlgemerkt solche mit buntem Funkenregen… Rohe Böllerei ist meiner Meinung nach einfach nur unnötiger Krach. Und selbst, wenn man jetzt den Einwand erhebt, man wolle damit die bösen Geister vertreiben… Glauben Sie allen Ernstes, dass sich Dämonen von ein bisschen Krach in die Flucht schlagen lassen ? Jeder Horrorfilm belehrt einen eines Besseren…

Also weg von der exzessiven Knallerei. Warum nicht einfach statt des ungelenkten Jedermann-Feuerwerks eine organisierte Show durch Profis mit entsprechenden Effekten ? Der Profi ist in sicherem Umgang geschult und sein Feuerwerk ist eh spektakulärer als das im Baumarkt verkaufte. Konsequenz: Weniger Müll, weniger Feinstaub, weniger Verletzte und trotzdem eine gute Show.

In diesem Sinne allen Lesern ein frohes und gesundes Jahr 2018 !

 

Happy New Year – oder: Im Namen des Katers

Und wieder ist ein altes Jahr vorüber und ein neues nimmt seinen Lauf. Obwohl sich die Silvester1 Nacht auch nur eine Nacht wie alle anderen ist, wird ihr von Vielen eine besondere Bedeutung zugemessen. Eine Nacht, die durch besondere Unternehmungen und Rituale – um es mit Barney Stinson zu sagen – legendär werden soll.

Die prominenteste Maßnahme ist sicherlich das Abschiessen von Feuerwerksraketen und Böllern, welches aus dem vorchristlichen (Aber-)Glauben herrührt, dass man durch Krachmachen böse Geister und damit Unglück und Unheil vertreiben kann.

Und auch der Verzehr von alkoholischen Getränken gehört dazu… Ob als Trankopfer, auf das die Glücksgöttin Fortuna gewogen sei, oder weil es sich beschwipst einfach lustiger feiert sei mal in den Raum gestellt.

Irgendwann jedoch ist die magische Silvesternacht vorbei und das neue Jahr ist da. Vom Feuerwerk bleibt nur noch der „Fallout“ und vom Schwips… Sie ahnen es schon… ein brummender Schädel, der Kater, der Katzenjammer.

„Heute ist der süße Rausch verflogen; der Katzenjammer ist geblieben. Der Katzenjammer!“

— Friedrich Schlögel (Dichter), Aschermittwoch

Kater und Katzenjammer… Scheint so als sei da jemand sehr katzenafin gewesen, als er sich diese Synonyme für den Brummschädel ausdachte. Tatsächlich Stammen diese Wörter jedoch aus der Studentensprache: So ist Kater eine Anspielung auf den gleichermaßen unangenehmen Katarrh… Und Katzenjammer – nun… – ist eine entschärfte Version von Kotzen-Jammer (Eigentlich logisch, wenn ich kotzen muß, ist mir auch immer jämmerlich zu Mute.)

Interessant ist auch die Sicht anderer Kulturen auf den Kater:

Der Spanier sagt resaca - Meeresbrandung oder entgegengesetzt zum Deutschen el ratón - die Maus. Beim Norweger sind es die Zimmermänner (tømmermenn), die im Kuppelkopf (kuppelhue) zugange sind, während sich der Franzose mit einer „Holzfresse“ (gueule de bois) rumplagt.

Doch woher kommt der Katzenjammer ?

Alkohol rein, Wasser raus !

Jeder, der schon mal im Rahmen eines Pub crawl ein gewisses Quantum Bier zu sich genommen hat weiß, dass man eher früher als später „das Bier wegbringen“ muß (sprich: Pipi machen). Dies liegt daran, dass Alkohol die Funktion des Enzyms Vasopressin beeinträchtigt, dass die Rückgewinnung von Wasser aus dem Primärharn fördert. Alkohol wirkt also harntreibend und damit auch entwässernd. Hierbei werden auch wertvolle Elektrolyte ausgeschieden… Beides Faktoren, die den Katzenjammer fördern und auch Erklärungen für den sog. Nachdurst am nächsten morgen oder warum Rollmöpse gerne als Katerfrühstück genommen werden. Daher zwischendurch immer mal ein Wasser einschieben um gut hydriert zu bleiben oder zwischen durch ein paar Salzstangen knabbern um Elektrolyte zuzuführen.

Smells like hangover: Acetaldehyd

Achtung, jetzt wird es chemisch ! Grundlagen der Organischen Chemie – Thema: Oxidation von primären Alkoholen !

Dieses Wissen brauchen wir, wenn wir uns mit dem Abbau von Alkohol befassen wollen. Auftritt: Alkoholdehydrogenase, das Enzym das in der Leber das Ethanol zu Acetaldehyd „abbaut“. (+ ein paar andere Enzyme). Da Aldehyde ziemlich reaktive Moleküle sind, können sie allerhand Unfug in unserem Körper anstellen. Acetaldehyd ist damit einer der Hauptschuldigen für unseren Brummschädel. Gottseidank gibt es aber das Enzym Acetaldehyd-Dehydrogenase, das den Aldehyd weiter zu Acetat, dem Salz der Essigsäure oxidiert, welches dann vom Körper unter Energiegewinnung verbrannt wird. Vorsicht übrigens mit Cocktails und anderem zuckerhaltigem Hochprozentigem (Bowlen, Liköre, lieblicher Wein…) ! Zucker hemmt den Abbau von Acetaldehyd und deswegen haben wir dann am nächsten Morgen einen umso dickeren Kopf.

Fuselöle

Schlagen wir im Wörterbuch nach, so finden wir unter Fusel dort folgende Definition:

Fusel, der
Substantiv
billiger, minderwertiger Schnaps

Hiervon haben auch die Fuselöle ihren Namen, denn sie kommen in minderwertigem Sprit besonders reichhaltig vor. Neben höheren Alkoholen, finden sich noch Fettsäureester, Terpene, Acetate, Carbonsäuren und allerhand andere Stoffe, die als Nebenprodukte der alkoholischen Gärung entstehen. In geringen Maßen dem Geschmack förderlich, verursachen sie im höheren Mengen (>0.1 %) für Kopfschmerzen. Durch sorgfältige Destillation lassen sich diese jedoch zum größtenteils entfernen, weswegen Spirituosen wie Wodka sich weniger Kopfschmerzen verursachen. Weizenbier hingegen ist eine schlechte Wahl, da besonders reich an Fuselölen, wie man in einer Diplomarbeit der FH Münster/Steinfurt (Autor: Siegrun Mohring,) nachlesen kann. Wer mehr Infos möchte folge dem Link (man beachte auch Seite 2 und 3).

How to kill the cat…

Nun denn… Der Schädel brummt, das Gefühl ist flau… Was also tun um die Lebensgeister zu reaktivieren ?

  1. Konterbier

Ein alter Ratschlag empfiehlt: Damit weitermachen, womit man am Vorabend aufgehört hat. Das Konterbier (auch schön: Reparaturseidel, wie die Österreicher sagen) betäubt zwar vielleicht den Schmerz, aber wenn der Alkohol abgeklungen ist, schlägt die Katze umso härter zu. Der Amerikaner spricht in dem Zusammenhang auch vom Hair-of-the-dog (kurz für „hair of the dog that bit you“) in Anspielung auf den Brauch das man früher daran glaubte ein paar Haare des Hundes in eine Hundebisswunde legen müsse, um üble Konsequenzen der Verletzung abzuwehren. Wir sehen: Hund, Katze, Maus… alle Tiere tragen ihren Teil zum Alkohol-induzierten Elend bei.

2. Anti-Katerpräparate

Wenn es um Wunderkuren geht, dann ist schnell die Patentmedizin bei der Hand (Pülverchen und Wässerchen vom Wunderheiler auf dem Jahrmarkt). Ähnlich muten da Anti-Katerpillen an, die man unter Markennamen wie Koa-Koa, RU-21 und KGB-Pille (hat Sowjetische Agenten trinkfest gemacht) im Internet findet. Interessant hierbei ist, dass es sich nicht um eine Detox-Maßnahme (Kater-Kur) handelt, sondern diesen effektiv verhindern oder zumindest abschwächen soll. Ingredienzien wären so Sachen wie Curcuma-Extrakt, Lakritz-Extrakt, Bernstein-Säure, Fumar-Säure, Glutaminsäure, L-Cystein und diverse Vitamine. Alles Wirkstoffe, die den Alkoholabbau unterstützen sollen. Ob der ganze Fokus-Pokus etwas nützt weiß ich nicht, aber die Käufer auf Amazon scheinen zumindest zufrieden zu sein. Könnte aber auch einfach am Placebo Effekt liegen.

3. Katerfrühstück

Alte Hasen schwören auf ein deftiges Katerfrühstück, welches gerne fett- und eiweissreiche Speisen, nebst diversem salzig-sauer Eingelegtem beinhalten kann (Bismarkhering, Essiggurke, Sauerkraut, Rollmops etc.). Während der salzige Hering vielleicht notwendige Elektrolyte zuführt, so sorgen diese Speisen in jedem Fall auch für Durst und animieren so zur Aufnahme von Wasser, was ja bekanntermaßen die Dehydrierung bekämpft.

Im slawischen Raum schwört man auch auf Essiggurken, die man, was angeblich noch besser funktionieren soll, direkt mit dem Gurkenwasser runterspülen soll.

4. Der Anti-Katertrunk

Schon oft hat man es in Filmen gesehen: Der Protagonist hat zu tief ins Glas geblickt und soll nun, um einer misslichen Lage zu entkommen, möglichst schnell wieder fit gemacht werden. Hierzu mixt Protagonist 2 eine scheußlich anzusehende Mixtur (Geheimrezept !) zusammen und flößt diese dem Helden ein. Dieser reißt keuchend die Augen auf und ist instantan wieder putzmunter. In der Barmixer-Sprache nennt man einen solchen Trank „Pick-me-up“ oder „Corpse Reviver“. Besonders populär sind die Bloody Mary und die Prairie Oyster.

Bloody Mary
4 cl Wodka
1 cl Zitronensaft
8 cl Tomatensaft
1 TL Worcestersauce
2 Spritzer Tabasco
eine Prise (Sellerie)Salz
eine Prise Pfeffer
Stangensellerie nach Belieben

Ein klassischer Cocktail. Da aber Alkohol in Form von Wodka enthalten ist, sind wir damit wieder im Bereich des Konterbiers, das es zu vermeiden gilt. Daher besser als Virgin Bloody Mary, also ohne den Schnaps genießen. Der Tomatensaft und das Salz sind aber sicherlich hilfreich.

Prairie Oyster
1 rohes Eigelb
1 TL Ketchup
1 TL Sangrita Picante 
2 Spritzer Essig
1 Spritzer Tabsco-Sauce
1 TL Zitronensaft
1 TL Worcester Sauce
Salz, Cayenne Pfeffer
- Das Glas mit dem Essig ausschwenken
- Eigelb vorsichtig in das Glas geben, dann die restlichen Zutaten hinzufügen
- Die ganze Mixtur, nach Möglichkeit ohne das Eigelb zu zerstören, rasch trinken
-- Quelle: Mixology.eu

Hmmm… Das klingt selbst im Nüchternen Zustand sehr gewöhnungsbedürftig. Das unzerkaute Eigelb soll dabei tatsächlich durch seine Textur eine rohe Auster simulieren, die einem die Kehle runter gleitet. Da allerhand scharfe Sauce zu gegen ist, sollte dieser Drink zumindest im Magen für, sagen wir mal, wohlige Wärme sorgen. Dieser Drink ist tatsächlich bekannt aus Film und Fernsehen: Zu sehen in z.B. Zurück in die Zukunft III.

Wem das zu eklig ist, der kann auch zu einem Kaffee als etwas wohlschmeckenderes Restaurativem greifen. Der hilft zwar vermutlich nur bei leichten Kopfschmerzen, aber ist besser als gar nix. Im übrigen heißt es auch, dass ein Espresso + den Saft einer halben Zitrone ein guter Ersatz für eine Kopfschmerztablette sein soll.

Wem das Alles noch nicht genügt, möge mal in folgender Publikation der American Folklore Society von 1961 nachschlagen, die eine ganze Mannigfaltigkeit von Katerkuren beschreibt, dem Volke direkt vom Maul abgeschaut.

Letztendlich aber, ist wohl die weiseste Entscheidung den Alkohol nur in Maßen zu genießen. Manchmal ist eben Vorsicht besser als Nachsicht.

—Bildquelle: Pixabay.de
  1. Nota bene: Laut amtlicher Rechtschreibung wird der Abend vor Jahreswechsel mit einem i – Silvester – geschrieben, während der Name auch mit y geschrieben werden kann !